WELTFRAUENTAG
„Mädchen sollen die Erwartungen an sich selbst hinterfragen, um von diesen auch mal Abstand zu nehmen.“
Wangen- Die Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche der Fachkliniken Wangen ist auf psychosomatische Beschwerden, Atemwegserkrankungen und Allergien spezialisiert. Zum Weltfrauentag haben wir Chefärztin Dr. Nora Volmer-Berthele gefragt, wie Mädchen in ihrer Rolle gestärkt werden können.
„Zuerst finde ich es wichtig, Mädchen nicht auf eine Rolle festzulegen. Wir als Team möchten sie hier vor Ort dabei begleiten, in ihrem Leben, in ihrer Entwicklung ins Erwachsen-Werden ihren Weg gehen zu können. Die Erwartung an sich selbst zu hinterfragen und von diesen auch mal Abstand zu nehmen. Sich persönlich, orientiert an dem, was einem selbst wichtig ist, zu entfalten. Das ist die Unterstützung, die insbesondere junge Frauen aktuell benötigen.“
Was ist heute für die Entwicklung von Mädchen und jungen Frauen aus Ihrer Sicht besonders wichtig?
„Wir erleben aktuell eine erschreckende frauenfeindliche Entwicklung. In den sozialen Netzwerken, aber auch in der alten Medienwelt. Dem altertümlichen Rollenbild der rechtsradikalen Parteien etwas entgegen zu setzen und junge Menschen auf ihrem individuellen Weg zu bestärken, ist wesentlich. Aktuell herrscht hier eine große Verunsicherung, der „Gender-Gaga“ wird proklamiert. Und somit das Sichtbar-Werden von Frauen in Berufen, in Funktionen reduziert oder gar verboten. Dabei wissen wir genau, dass Kinder und Jugendliche von Vorbildern profitieren, um sich Berufe, Funktionen und Rollen zuzutrauen.
Hier gilt es, Wege aufzuzeigen, die sogenannte „weibliche Führungsstile“ mit Respekt, Inklusion und einer teamorientierten Zusammenarbeit unterstützen. Diese fördern das Selbstbewusstsein und den Mut der Einzelnen. Grenzüberschreitungen muss klar entgegengetreten werden. Das ist die Basis für Mitarbeitende sowie die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und ihre Familien. Dabei sehe ich nicht nur Mädchen und Frauen als Profiteure, sondern alle.“
Wie fördern Sie während des Aufenthalts in der Reha das Bewusstsein dafür?
„Neben unserer grundlegenden Haltung, die wir als Team vorleben – die sich ja auch im Unternehmensleitbild der Waldburg-Zeil.Kliniken widerspiegelt – fordern wir ein wertschätzendes Miteinander auch unter den Kindern und Jugendlichen ein. Die Erarbeitung von gemeinsamen Regeln, die Einhaltung persönlicher Grenzen, die Sicherstellung eines Schutzraumes, all das sind wichtige Bausteine. Wir haben zudem ein Kindeswohlkonzept erarbeitet, in dem ergänzend Mitarbeitende und Betroffene in einem wertschätzenden und schützenden sowie bestärkenden Umgang sensibilisiert werden.“
Was geben Sie Eltern und Erziehenden mit, wie Mädchen gestärkt werden können?
„Auch diese nehmen wir gerne mit und stehen ihnen bei Fragen zur Seite. Es kann helfen, die Stärken der Kinder aufzuzeigen und diese den Eltern bewusst zu machen, gerade bei chronisch erkrankten Kindern stehen für die Eltern häufig die Einschränkungen und die Sorgen im Vordergrund. Und ich wiederhole mich, wenn ich auch hier auf das Vorleben eines wertschätzenden Umgangs und dem Befähigen in den jeweilig individuellen Stärken hinweise.“
Was ist heute für die Entwicklung von Mädchen und jungen Frauen aus Ihrer Sicht besonders wichtig?
„Wir erleben aktuell eine erschreckende frauenfeindliche Entwicklung. In den sozialen Netzwerken, aber auch in der alten Medienwelt. Dem altertümlichen Rollenbild der rechtsradikalen Parteien etwas entgegen zu setzen und junge Menschen auf ihrem individuellen Weg zu bestärken, ist wesentlich. Aktuell herrscht hier eine große Verunsicherung, der „Gender-Gaga“ wird proklamiert. Und somit das Sichtbar-Werden von Frauen in Berufen, in Funktionen reduziert oder gar verboten. Dabei wissen wir genau, dass Kinder und Jugendliche von Vorbildern profitieren, um sich Berufe, Funktionen und Rollen zuzutrauen.
Hier gilt es, Wege aufzuzeigen, die sogenannte „weibliche Führungsstile“ mit Respekt, Inklusion und einer teamorientierten Zusammenarbeit unterstützen. Diese fördern das Selbstbewusstsein und den Mut der Einzelnen. Grenzüberschreitungen muss klar entgegengetreten werden. Das ist die Basis für Mitarbeitende sowie die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und ihre Familien. Dabei sehe ich nicht nur Mädchen und Frauen als Profiteure, sondern alle.“
Wie fördern Sie während des Aufenthalts in der Reha das Bewusstsein dafür?
„Neben unserer grundlegenden Haltung, die wir als Team vorleben – die sich ja auch im Unternehmensleitbild der Waldburg-Zeil.Kliniken widerspiegelt – fordern wir ein wertschätzendes Miteinander auch unter den Kindern und Jugendlichen ein. Die Erarbeitung von gemeinsamen Regeln, die Einhaltung persönlicher Grenzen, die Sicherstellung eines Schutzraumes, all das sind wichtige Bausteine. Wir haben zudem ein Kindeswohlkonzept erarbeitet, in dem ergänzend Mitarbeitende und Betroffene in einem wertschätzenden und schützenden sowie bestärkenden Umgang sensibilisiert werden.“
Was geben Sie Eltern und Erziehenden mit, wie Mädchen gestärkt werden können?
„Auch diese nehmen wir gerne mit und stehen ihnen bei Fragen zur Seite. Es kann helfen, die Stärken der Kinder aufzuzeigen und diese den Eltern bewusst zu machen, gerade bei chronisch erkrankten Kindern stehen für die Eltern häufig die Einschränkungen und die Sorgen im Vordergrund. Und ich wiederhole mich, wenn ich auch hier auf das Vorleben eines wertschätzenden Umgangs und dem Befähigen in den jeweilig individuellen Stärken hinweise.“
Veröffentlicht am: 07.03.2024 / News-Bereich: News vom Träger